Young meets old

macht “Heile, heile Hitler” lebendig

Schüler:innen aus Hamburg haben trotz Corona einen Zeitzeugen interviewt und einen Podcast über die Erinnerung an eine Kindheit in der Nazi-Zeit produziert.

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Zeugen der Zeit - Claus Günther - "Wir fühlten uns stark"

Unsere Kolleg:innen von ARD-alpha zeigen die Geschichte Claus Günthers in ihrer Reihe "Zeugen der Zeit":

Seine Vorbilder hießen Hitler, Göring und Goebbels. Seine Schulbücher waren bebildert mit Helden in Naziuniformen. Seine Überzeugung war es, einer überlegenen "arischen Herrenrasse" anzugehören - denn das erzählten die Wissenschaftler jener Zeit. Claus Günther war damals Kind. Er kannte nichts anderes. Aber nach Kriegsende erfährt er, welche zerstörerische Wirkung die Nazi-Ideologie hatte.

https://www.br.de/mediathek/sendung/zeuge-der-zeit-av:5bd6d4c7f1a4140017389c27

Young meets Old – Zeitzeuge erzählt aus seiner NS-Kindheit

Kind sein im Harburg der Nazis, das schmeckt nach vergifteten Gedanken, getuschelten Worten und aufgerissenen Augen. Worüber hat der Zeitzeuge Claus Günther jedoch auch gestaunt und gelacht, als er so alt war wie die Schüler:innen heute? Welche Fragen stellte er sich damals und welche Antworten findet er heute? Hamburger Geschichte zum Hören und Diskutieren, persönlich und ehrlich, bringen Schüler:innen und der Zeitzeuge mit ihrer gemeinsamen Podcast-Serie direkt ins Radio.

Folge 1 – Intro: Über Young meets Old (1933)

13 Schüler:innen, 1 Zeitzeuge, 7 Podcast-Folgen: Im Interview diskutieren Jugendliche mit dem Zeitzeugen Claus Günther ausgewählte Kapitel seiner Autobiografie „Heile, heile Hitler“. Per Videotelefonie reisen sie während der Pandemie gemeinsam zurück in seine Kindheit während der Nazi-Zeit und stellen fest: Jede ihrer Fragen bleibt auch heute noch erschreckend relevant.
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Folge 2 – Hitler – der Heilige? (1937)

Volksfest-Stimmung am Hamburger Hafen: Adolf Hitler ist zu Besuch, Familie Littich aus dem Häuschen und mit ihr scheinbar die ganze Stadt. Im Interview fragen die Schüler beim Zeitzeugen nach: Warum wurde der Diktator wie ein Star gefeiert? Konnte man als Vater und SA-Mann heimlich aus der Reihe tanzen? Und welchen Eindruck hinterließ der „Führer“ auf einen Sechsjährigen?
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Folge 3 – Verfolger – Verfolgter (1938)

Erst der Gleichschritt, dann die Rauchschwaden nahe der Harburger Synagoge: Als Siebenjähriger steht Peter nachts am Fenster und weiß, dass hier irgendwas nicht stimmt. Im Interview reflektiert der Zeitzeuge, wie die Pogromnächte 1938 auf ihn wirkten und wie Antisemitismus schon Kindern anerzogen wurde.
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Folge 4 – Lebenslang (1941)

Was bringt einen Zehnjährigen dazu, auf offener Straße einen erwachsenen Mann zu beschimpfen? Und wer stellt ihn deshalb zur Rede? Das Gift eines kollektiven Judenhasses und die Scham darüber klingen noch rund 80 Jahre später im Interview nach, wenn die Schülerinnen versuchen, sich in die kindliche Perspektive des heutigen Zeitzeugen hinein zu versetzen.
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Folge 5 – Generation Anschiss (1942)

Zwischen Gemeinschaft und Prügel: Freiwillig war Peter zwar nicht zu den Treffen der Hitler-Jugend gegangen. Vorbilder und Abenteuer hat er dort dennoch gefunden. Im Interview erzählt der Zeitzeuge, wie seine Mutter reagierte, als ihr Sohn zum Dienst in der HJ abgeholt wurde und wie er dort als „blasses Bürschchen“ zum Nazi erzogen wurde.
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Folge 6 – Schuhzeug (1944)

Modisches Paradies: Obwohl es in Harburg während des Krieges an allem mangelte, durfte sich der inzwischen 13-Jährige unverhofft aus zahllosen geschenkten Schuhpaaren bedienen. Welche Fragen sich der Junge dabei lieber nicht stellte und auf welche Antworten der Zeitzeuge Jahre später unausweichlich doch noch stieß, erzählt er im Interview.
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Folge 7 – Hungern. Frieren. Hoffen. (1946)

Rechtfertigt Hunger kriminelles Verhalten? Wie viel Verantwortung kann ein 15-Jähriger tragen? Und was, wenn sie schwerer wiegt als der Kohlehaufen, der der Familie im Keller noch bleibt? Rund 75 Jahre nach Kriegsende berichtet der Zeitzeuge von einer eisigen Realität, die für Hamburger Schüler:innen heute kaum noch vorstellbar ist.
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